Freitag, 13 März 2015 00:00

Grossartige Weine vom Muttenzer Rebberg

Ein Degustationsabend ausschliesslich mit Weinen aus dem Baselbiet? Unbedingt! Urs Jauslin, ein erfahrener und auf Nachhaltigkeit setzender Winzer aus Muttenz, zeigte die Vielfalt des Baselbieter Weinbaus und begeisterte mit seinen Weinen und der dahinter stehenden Philosophie. Das Resultat überzeugte nicht nur die 35 Degustationsteilnehmer: mit seinem Pinot Noir „Hohle Gasse“ wurde Urs Jauslin Weltmeister.


2015 03 13 3981Wer vielleicht gegenüber Weinen aus dem Baselbiet noch etwas skeptisch war, liess sich spätestens nach dem Apéro gern auf das Thema unserer Degustation vom 13. März 2015 ein. Den 2015 03 13 3963Auftakt im Hotel Freienhof machte ein bekömmlicher und harmonischer Vin mousseux 2013. Dieser nach der Champagnermethode aus den Sorten Pinot Gris und Pinot Noir gekelterte Schaumwein wird seit rund fünf Jahren hergestellt. Die Weinbauregion Wartenberg bei Muttenz ist Teil des Oberrheinischen Weingebietes. Die Regenmengen sind unterdurchschnittlich und die Temperaturen etwas höher als im schweizerischen Mittelland. Der Grossvater von Urs Jauslin war – wie viele andere in jener Zeit – Bauer und Kleinwinzer und pflanzte als erster in der Region Riesling-Silvaner an. Sein Sohn führte den Rebbau weiter und begann seine Weine selber zu keltern. Zusammen mit seiner Ehegattin Regula führt Urs Jauslin den Betrieb seit rund 25 Jahren, die Produktion beträgt rund 100‘000 Flaschen. Muttenz weist heute nach Aesch und Maisprach die drittgrösste Anbaufläche im Kanton Baselland auf.

                                                                                                                                                     Unser Apéro: Schaumwein aus dem Baselbiet! 


Bei der Degustation der Weissweine wurde uns die grosse Vielfalt der Rebsorten im Baselbiet präsentiert. Wir hatten Gelegenheit, Gutedel, Sauvignon Blanc, Pinot Gris und einen Bacchus zu verkosten. Diese Rebsorte entstand aus einer Rückkreuzung (Riesling-Silvaner x Silvaner-Riesling), beim Bacchus 2014 waren blumige Noten und ein Duft nach Orchideen auszumachen. Interessant war auch der Vergleich eines Riesling-Silvaners ohne biologischen Säureabbau (von Jauslin) mit einem Wein gleicher Sorte mit Abbau (von Tschäpperli, Aesch). Die Aromatik war sehr unterschiedlich und nach Meinung vieler Weinfreunde war beim Wein ohne jeglichen biologischen Säureabbau mehr Frucht und Frische auszumachen.                                                                             


2015 03 13 3984Bei den Rotweinen genossen wir die reinsortigen Pinot Noir „Hohle Gasse“ der Jahrgänge 2009 und 2012. Die Trauben stammen von alten Rebstöcken aus den besten Lagen des Weingutes Jauslin und werden nach burgundischem Beispiel in Barriques ausgebaut. Die Jahrgänge 2003 bis 2005 wurden 2012 an der „Mondial du Pinot Noir“ mit dem Spezialpreis für den weltbesten Pinot Noir ausgezeichnet! Die langjährige Aufbauarbeit im Rebberg und Ertragsreduktionen scheut Urs Jauslin nicht, er setzt sein grosses Fachwissen gezielt ein, hat eine klare Vorstellung vom verfolgten Weinstil und achtet auch bei der Weinbereitung auf jedes Detail. Das Ergebnis sind authentische, sortentypische Weine mit der Handschrift ihres Winzers. Die Weinfreunde waren sich darüber einig, dass Urs Jauslin Spitzenweine produziert.


 Referent Urs Jauslin (Mitte), Organisator Peter Willener (links), Präsident Konrad Burkhalter

 

                                                                                                                                                                                                                               


 

 

 

 




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