Mittwoch, 27 Dezember 2023 19:19

Grenache, Garnacha, Cannonau

Vielseitige Rebsortendegustation

Grenache, Garnacha, Cannonau

Die im Mittelmeerraum beheimatete Rebsorte gehört zu den zehn wichtigsten und wird heute auf der ganzen Welt angebaut. Mit Lidwina Weh bringt uns eine ausgewiesene Fachfrau das Thema näher. Die Trauben ergeben extraktreiche und würzige Weine mit gut eingebundener Säure und wenig Tanninen. Neben reinsortigen Weinen geniessen wir auch Cuvées unterschiedlicher Herkunft. 

Mehr als 30 Interessierte treffen sich im Thuner Hotel Krone, wo sie von Organisator Konrad Burkhalter und Lidwina Weh, Weinakademikerin und Sommelièreerwartet werden. Für die heute Abend im Fokus stehende Rebsorte gibt es viele Synonyme – so wird diese in Spanien als Garnacha und in Frankreich als Grenache bezeichnet, auf der italienischen Insel Sardinien ist sie als Cannonau bekannt. Garnacha hat in Nordspanien die grösste Verbreitung und es gibt sogar eine Stadt, die sich so nennt, was auf den Ursprung der Sorte hindeuten dürfte. Sardinien seinerseits nimmt deren Herkunft für sich in Anspruch. Heute wird Grenache weltweit angebaut, so etwa auch in Australien und China. Mit einer Anbaufläche von rund 185'000 ha rangiert sie auf dem 7. Platz der wichtigsten Rebsorten. 

Lidwina Weh weist uns zu Beginn der Degustation auf die typische Aromatik hin: Noten von rotbeerigen Früchten, Kirschen, zum Teil auch von Gewürzen. Wir geniessen vollmundige Tropfen mit sehr gut eingebetteter Säure und seidigen Tanninen. Die drei reinsortigen Weine der ersten Serie erweisen sich als ideale Begleiter der Vorspeise. So auch der fruchtige Garnacha Blanca, eine Variante des roten Grenaches. 

Mit Trockenheit und grosser Hitze kommt die Sorte problemlos zurecht. Garnacha gedeiht deshalb auch im sehr regenarmen und heissen Priorat ausgezeichnet. Es folgt eine Gegenüberstellung dreier Cuveés – eine aus dem eben genannten Gebiet, eine aus einer Region nördlich der Pyrenäen sowie eine aus dem südaustralischen Barossa Valley. Machart und Zusammensetzung der Trauben sind unterschiedlich, aber alle drei Weine überzeugen, sei es mit Intensität, Eleganz oder Harmonie. Eine bekannte Cuvée stammt auch aus Frankreich – der Châteauneuf-du-Pape, für dessen Kelterung neben Grenache noch 12 andere Rebsorten zugelassen sind. Als Besonderheit hat uns die Referentin einen reinsortigen, im Betonfass ausgebauten, Grenache aus dieser Region mitgebracht. 

Mit dem samtigen Veraton wird uns ein weiterer ausgezeichneter Tropfen ausgeschenkt. Bei der aufstrebenden Region Campo de Borja im nordspanischen Aragonien handelt es sich um eine sehr trockene Gegend, welche aber für den Anbau des hitzeresistenten Garnacha geeignet ist. 

Lidwina Weh ist es gelungen, uns auf kompetente und sympathische Art wichtiges Wissen zu dieser Rebsorte zu vermitteln und uns einen genussreichen Abend zu bescheren. Dafür danken wir bestens.

Die degustierten Weine:

Rosado Lagrima de Garnacha 2021, Aliaga, Navarra

Garnacha Blanca Razzmatazz Mas Cantrio 2021, Priorat

Garnacha Peluda La Pilosa 2019, Herència Altés, Terra Alta, Katalonien

Cannonau Riserva Sella & Mosca 2020, Sardinien

Bellmunt 2017 (Garnacha, Cariñena, Cabernet Sauvignon), Mas d’en Gil, Priorat

Saint Genis des Tanyères 2020 (Grenache, Syrah), Côtes Catalanes

Three Gardens SMG 2021 (Shiraz, Mourvèdre, Grenache), Langmeil, Australien

Garnacha Atteca Old Vine 2020, Bodegas Ateca, Calatayud, Aragonien 

Garnacha Veraton 2018, Bodegas Alto Moncayo, Campo de Borja, Aragonien 

Grenache La Bernardine 2020, M. Chapoutier, Châteauneuf-du-Pape

Grenache Mas Amiel Vintage 2020 VDN Maury

H72 1911

H72 1913

H72 1918

H72 1922

H72 1927

H72 1929

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