Freitag, 14 Februar 2014 00:00

Hauptversammlung vom 14.02.2014 / Degustation Sherry, Madeira und Portweine

An der 33. Hauptversammlung vom 14. Februar 2014 im Hotel Krone in Thun durfte auf die sehr erfreuliche Entwicklung des Mitgliederbestands und auf die gute Beteiligung an den Anlässen des Jahres 2013 zurückgeblickt werden. Die ordentlichen Traktanden wurden zügig behandelt. Anschliessend sind die Weinfreunde ins Thema Sherry, Madeira und Portwein eingeführt worden und genossen eine gute Auswahl solcher Weine mit dazu passenden Speisen – Christoph Mutti berichtet:

hv neumitglieder webDie Teilnahme war erfreulich, Präsident Konrad Burkhalter konnte 50 Weinfreunde zur Hauptversammlung und anschliessenden Degustation im Saal des Hotel Krone begrüssen. Im offiziellen Teil wurden die Zahlen zur Entwicklung des Mitgliederbestandes bekannt gegeben, im Zeitraum 2011 – 2013 konnte ein Nettozuwachs von fünfundzwanzig Weinfreunden verzeichnet werden. Die im letzten Jahr eingetretenen und an der Versammlung anwesenden Neumitglieder wurden herzlich willkommen geheissen und mit einem Geschenk empfangen. Eine noch stärkere Zunahme war bei der Anzahl Interessenten festzustellen, mittlerweile sind es mehr als hundertzwanzig. Im Jahresbericht blickte der Präsident auf die gut besuchten Anlässe des vergangenen Vereinsjahres zurück. Neben diversen Veranstaltungen organisierte die Sektion Thunersee im März 2013 die Regionalausscheidung des Coupe ANAV in Thun, an welcher 10 Teams teilgenommen haben. Besonders erwähnt werden durfte natürlich auch, dass unser Team Thunersee 2 am späteren Finalwettkampf in Sion den 2. Platz erreichte. Im letzten Jahr ist die Sektion Thunersee erstmals auf dem „Wyschiff“ in Thun aufgetreten und hat an einem von ihr betreuten Stand Werbung in eigener Sache gemacht.                                                                   
Aufnahme neuer Mitglieder                                                                                               

                                                                                                                                         

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Die ausgeglichene Jahresrechnung und das Budget wurden vom Kassier kurz erläutert und durch die Versammlung diskussionslos genehmigt, verbunden mit dem Dank für die geleistete Arbeit. Weitere Traktanden waren die Vorstellung des vielseitigen Jahresprogramms 2014 und die neugestaltete Homepage unserer Sektion. Nach der speditiv durchgeführten Versammlung konnte mit der Degustation begonnen werden.  

 

Sherry, Madeira und Portweine
Die Weinfreunde wissen einiges über klassische Rebsorten und Weine aus bekannten Regionen, wohl nur wenige sind aber mit der Thematik der sogenannt gespriteten Weine näher vertraut. Es hat die Organisatoren deshalb sehr gefreut, dass eine grosse Anzahl Interessierter mehr darüber erfahren wollte. Dem Referenten Jean-Pierre Muriset, angehender Weinakademiker der Firma Hugi Weine in Selzach, ist es gelungen, mit einer ansprechenden und professionellen Präsentation bei den Teilnehmern Interesse für diese  hierzulande zu Unrecht oft etwas im Hintergrund stehenden Weine zu wecken. Neben Informationen zu Boden, Klima und Rebsorten dieser in Andalusien (Sherry), auf der Atlantikinsel Madeira und in der Region Douro in Portugal (Portwein) hergestellten Weine wurde auf Besonderheiten bei der Weinbereitung und auf verschiedene Weintypen hingewiesen. So sind beim Sherry die Grundweine durchgegoren und haben einen Alkoholgehalt von 11 – 12 % vol. bevor sie mit Weingeist auf 14 – 18 % vol. gespritet werden. Bei der Herstellung von Madeira wird dagegen die Gärung durch die Zugabe von hochprozentigem Branntwein abgestoppt. Beim Portwein, für dessen Herstellung rund 80 Rebsorten offiziell zugelassen sind, erfolgt die Spritung nach einer Gärdauer von 24 – 36 Stunden.

                                                                                                                                                                                                    

Verschiedene Sherrys konnten miteinander verglichen werden, so unter anderem ein Fino der Bodegas Gil Luque, zwei Manzanilla (Bodegas Barbadillo, Bodegas Fernando de Castilla) und ein Amontillado (Bodegas Barbadillo). Diese Sherrys sind unter der als Florhefe bezeichneten Hefeschicht gereift, die den Wein vor Oxydation schützt und ihm seine charakteristischen Aromen verleiht. Beim Manzanilla war der Meersalzgeschmack stark ausgeprägt, dieser Wein passte aber gut zur servierten Fischvorspeise. Ganz anders ist der Sherry des Typs Oloroso. Bei seiner Herstellung verhindert die von Anfang an hohe Aufspritung die Bildung einer Florhefe. Olorosos reifen deshalb oxydativ, sie sind von wesentlich dunklerer Farbe und haben Nussaromen. Der Oloroso der Bodegas Gil Luque zeigte sich als guter Begleiter des Hauptgangs.

Bei den Portweinen kann zwischen fassgereiften und flaschengereiften Weinen unterschieden werden. Erstere werden vor der Abfüllung geschönt und gefiltert und sind nachher trinkreif, die flaschengereiften werden dagegen nur kurz im Holzfass ausgebaut und werden ohne Filtration in Flaschen abgefüllt, wobei es 20 – 30 Jahre dauern kann, bis sie genussreif sind. Degustiert wurden ein Taylor’s Chip dry (trockener, weisser Port), ein Quinta do Javali 10 Years Old Tawny Port, welcher 10 Jahre in alten Eichenfässern gereift ist, und ein Late Bottled Vintage (LBV) 2007, der nach 4 Jahren im Fass unfiltriert abgefüllt wurde. Diese Portweine stiessen bei den Weinfreunden auf grosse Zustimmung und passten gut zum Käseteller.

Das gute Gelingen dieser Degustation zu einem einmal etwas anderen Thema ist vor allem auch dem Engagement des Referenten Jean-Pierre Muriset zu verdanken, was die Weinfreunde mit einem kräftigen Applaus honorierten.

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   Referent Jean-Pierre Muriset, Präsident Konrad Burkhalter

 




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